Rennbericht von Dirk Höver zum 8h-Rennen in Spa als Einzelstarter.
Mal wieder machte ich mich im Trikot der haberich cycling crew auf den Weg zu einem Rad- Event ausserhalb des gcc. Ziel war diesmal die Rennstrecke Spa-Francorchamps in Belgien. Hier hieß es, 8 Stunden lang den inneren Schweinehund zu bekämpfen.
Also Sonntagmorgen um 5:00 Uhr aufstehen, kurz frühstücken und dann um 6:00Uhr gemeinsam mit meiner Tochter (die ich als Betreuerin mitgenommen habe), gut gelaunt und v…oll motiviert, ab nach Belgien….
Gegen 7:30 Uhr in Spa angekommen, änderte sich meine Laune: Das Wetter war bescheiden… dicke, graue Wolken, heftige Regenschauer und die Temperatur liess auch zu wünschen übrig….. Das erste Mal kamen mir Zweifel, ob ich überhaupt an den Start gehen soll, oder ob ich besser direkt wieder die Heimreise antreten soll… Doch meine Motivation war stärker und so redete ich mir selbst gut zu,dass sich das Wetter bis zum Start bestimmt noch bessern wird…. schliesslich waren ja noch 2,5 Stunden Zeit…..
So ging es dann um 10:00 Uhr endlich mit einem LeMans -Start los und tatsächlich zeigte sich zwischen den Wolken die Sonne.
Ich fuhr meine ersten Runden. Ich fühlte mich gut, meine Rundenzeiten konnten sich sehen lassen,Verpflegung klappte super….. ich war total zufrieden und hoffte, dass ich noch lange so weiter fahren kann,denn ich bemerkte,dass sich mehr Fahrer HINTER mir als VOR mir befanden….. ich lag auf Platz 9, aber das Rennen war ja noch lang, deshalb versuchte ich locker weiter zu fahren.
Doch dann machte mir das Wetter einen Strich durch die Rechnung: Es regnete wie aus Eimern,ich war völlig durchnässt, mir wurde eiskalt.Meine Rundenzeiten wurden immer langsamer…
Meine Motivation und mein Kampfgeist sanken gen null. Ich fragte mich, was zum Teufel ich da überhaupt mache und wie man überhaupt so bekloppt sein kann, sowas auch noch freiwillig zu machen… schliesslich könnte man ja jetzt auch gemütlich zuhause im Warmen/Trockenen auf der Couch lümmeln oder gemütlich ausgiebig frühstücken…..
Ich dachte ans aufgeben….
Als ich bei einem kurzen Stop meiner Tochter mitteilte, dass ich aufgeben will, sah ich ihre Enttäuschung, zog mir eine Jacke über und schwang mich wieder aufs Rad….. ich wollte ihr das nicht antun und doch nochmal alles geben….. Die Hälfte hatte ich ja schliesslich schon geschafft……
Nachdem ich die 5. Stunde des Rennens noch schwer mit meinem inneren Schweinehund gekämpft habe, wurde mir langsam wieder warm und langsam aber sicher kehrte mein Kampfgeist zurück. Ich lockte ihn bei einem kurzen Stop endgültig wieder hervor… mit einer Ladung Käsekuchenriegel, welche ich innerhalb kürzester Zeit verdrückte, um möglichst schnell wieder meine Runden zu fahren.
Leider gelangen mir nicht mehr so gute Rundenzeiten wie zu Beginn des Rennens und ich fiel ein paar Plätze zurück und landete auf einem trotzdem noch guten 14.Platz, den ich bis ins Ziel halten konnte.
Euer Dirk