Emotionsbericht
Wir hatten es ausgerechnet. Die theoretische Möglichkeit war da. Und jetzt strahlte Sie! Carmen Burmeister in Gelb!
Es schien immer noch unfassbar. Noch nie hatte jemand der haberich cycling crew (hcc) ein gelbes Trikot des Führenden des German Cycling Cup (GCC) überstreifen können. Jetzt waren alle Augen auf Sie gerichtet und Sie strahlte: Auch Carmen Burmeister hatte in Ihrer Laufbahn das Trikot noch nie Ihr Eigen nennen können: Schon einige Rennen gewonnen, blieb es ihr doch immer verwehrt. Bis heute!
Dabei war schon fast in den Hintergrund gerückt, dass Sie das Rennen auf der Grand-Prix-Strecke in der Grünen Hölle des Nürburgrings auch gewonnen hatte. Souverän. Angemeldet. Startaufstellung. Start-Ziel-Sieg. Im Motorsport wären am Anfang sicherlich noch Intermediates nötig gewesen, denn die Strecke war nass. Gefährlich.
Und Carmen hatte leider keinen der hcc an Ihrer Seite. Ganz alleine fuhr sie die 15 Runden und sicherte sich somit den Sieg und das Gelbe Trikot. Aber das war sowieso bis jetzt von Anfang an ihr Jahr: Mal ohne Verletzungspech aus dem Winter gekommen und gleich durchgestartet: Eben auch im sonst so „verhexten“ Rennen des GCC in Göttingen einen starken 3. Platz eingefahren. Es lief.
Und heute die Krönung. Aus der Princess wurde die Queen. Und wenn man als Kölner Verein schon ein wenig in die Zukunft schauen möchte, dann wäre natürlich das größte Glück, wenn man im Gelben Trikot am Dom vorbei fährt. Gänsehaut pur. Aber alles ist möglich für „ne kölsche Mädsche“!
Die hcc drückt die Daumen und verleiht Carmen natürlich gerne für Fotos aus: Für FOTOS!
Rennbericht
Ich war die Nebelgranate. So meine Ausrede für das Starten auf der kurzen Strecke.
Alle im Team hatten auf die lange Strecke umgemeldet und damit waren sie zu viert. Ich konnte also weiterhin kurz fahren und alle anderen irritieren. So die Idee. Nachdem ich meine dringenden Fragen zum Aufwärmen der Beine mit a) Babyöl oder b) Bartöl dann für „Bartöl“ geklärt hatte und am linken Bein nach Zedernholz und am rechten Bein nach Bergamot duftete, war es doch nicht so schlimm und die „Grüne Hölle“ zeigte einmal Gnade: Statt der angekündigten 6 Grad mit Regen und starkem Wind, waren kuschelige 10 Grad, kein Regen und ein windiges Lüftchen angesagt: Sogar die Sonne schien mal durch und ließ die zuerst nasse Fahrbahn gegen Ende fast komplett trocknen.
Startphase: Wenige, aber hochmotivierte Fahrer standen am Start: So waren es ca. 500 Fahrer über beide Streckenlängen, welche auf dem Ring fast verloren im Startbereich aussahen. Noch 20 Sekunden. Schnell noch die Brille gewechselt und die stylishe Variante von unserem Lehrer bevorzugt. Wenn untergehen, dann mit Stil! 😉
Startschuss. Am Anfang sah es bei mir wie Tretrollerfahren aus, doch dann ging es los und die brenzligste Situation kam direkt nach 100m: Ein Fahrer hatte nicht richtig eingeklickt und machte einen Schlenker von 1 m nach links, mitten im Feld. Wie ein Wunder stürzte niemand. Leider hieß es ab dann „hinterherfahren“: Nicht einmal die erste Runde konnte ich an der Spitzengruppe dranbleiben. Die 105 Hm pro Runde waren wohl nicht gelogen. Dank der Streckenlängen-Verkürzung (45 statt 65 km und lang: 75 statt 100 km) waren es nur 9 Runden. Nicht hektisch aber schon bald von der zuvor gestarteten langen Runde eingeholt fuhr ich viel alleine und schaffte es nicht, an einer Gruppe dran zu bleiben. Am Ende dann Platz 50 von ca. 140 Fahrern und in der Altersklasse sogar Platz 6.. Also doch nicht soooo schlecht.
Im Rennen über 75 km bildeten Carmen, Mirko, Rene und Rocco ein Team. Unser Lehrer Alex fiel leider gesundheitlich aus, zeigte sich aber trotzdem am Ring und supportete Carmen im Bedarfsfall mit Wasser: Tolle Geste! Und er sah auch neben der Strecke strahlend aus. Rocco wurde 87. als bester Mann auf der langen Strecke bei anstrengenden 15 Runden.
Leider wurden wir als Team in der Gesamtliste nicht geführt. Da hat der Veranstalter wahrscheinlich Carmen als Frau bei den Teams (als 4. Person) nicht beachtet… ansonsten: Eine super Organisation: Viiiiieeelll besser als beim regulären Rennen über die Nordschleife (natürlich auch viel weniger Teilnehmer): Mit dem Auto direkt vor die Boxengasse und die Siegerehrung direkt nach Rennende: Tolle Orga! (Gerne hätte ich noch Pommes, Currywurst und ein kühles Bier getrunken, aber das wird vielleicht im nächsten Jahr was!)