Stadtmeisterschaft Bochum
Am Sonntag dem 6.08.2017 fand in Bochum – Wiemelhausen die Offene Stadtmeisterschaft statt.
Für mich war es das erste Rundstreckenrennen in meiner Karriere. Bis dato hieß es für mich nur GCC. Es ging als rund in Bochum und zwar 1,5 km mit 22 hm. Ein bisschen nervös kamen wir (Ben und ich) zwei Stunden vor Start an, weil wir unsere Fahrer Nick und Jens im Seniorenrennen anschauen und anfeuerten wollten. Beide gaben eine gute Figur in einem sehr schnellen Rennen ab.
Nick nutze es um weiter an seiner Form für das Weltpokalrennen zu feilen und Jens fuhr alles raus was der Körper hergab! Klasse Leistung von Beiden! Während wir anfeuerten gingen wir eine Runde um die Rennstrecke ab, um schon mal einen Eindruck zu bekommen, was auf uns zukommt. Es gab also eine Steigung an der mit Sicherheit ausgesiebt wird, oben eine flachere Passage und dann eine Kopfsteinpflaster-Abfahrt. Nachdem wir wieder im Start/Zielbereich waren, war auch Daniel am Start. Wir drei starteten also um 13:30 Uhr für die Haberich Cycling crew! Da es ein kurzes Rennen ist, wird nicht lange gefackelt, sondern es heißt von Anfang an: Barfuß oder Lackschuh!( Zu dem Zeitpunkt waren es bei mir noch Adiletten).
Wir standen dann nun endlich umgezogen mit Rad am Start und es wurde runter gezählt. 3…2..1.los! Mit dem zweiten Anlauf dann auch endlich im Pedal ging es los und zack, biste schon letzter vom Feld. Ich wusste ja, dass es immer gut ist sich vorne aufzuhalten, also musste ich schauen, dass ich nach vorne komme bevor Lücken entstehen. Es gab sofort einen Ausreißer der aus der Gruppe raus fuhr. Es war der Vorjahressieger Dennis Gräf. Sofort ging Robert Gebauer hinterher. Die beiden konnten sich einige Meter absetzten. Ich schaute in der Zeit, dass ich im Hauptfeld nach vorne komme, was mir dann auch in der Steigung gelang. Jetzt hatte sich erstmal alles soweit sortiert. Im Verfolger Feld wurde sich teilweise mit der Nachführarbeit abgewechselt und das Tempo hochgehalten, so das an der Steigung im mal wieder Fahrer abgehängt wurden. In der 4 Runde dann ein Sturz in der scharfen Rechtskurve vor dem Anstieg. Alles Gute dem gestürzten Fahrer, er konnte leider das Rennen nicht mehr fortsetzten. Auch Daniel und Ben mussten abreißen lassen und die Verfolger Gruppe schrumpfte auf drei Mann runter. Zwischenzeitlich konnte Robert nicht mehr das Tempo mit dem Führenden mitgehen. Er fiel zurück und es schien so als hätte Ihm einer den Stecker gezogen, da wir drei am Berg an ihm vorbei flogen und er keine Anstalten machte mit uns mitfahren zu wollen. Es gab nun den Führenden Dennis Gräf, die Verfolger Michael Schmidt, Ich und Uwe Kappelhoff und hinter uns das Hauptfeld. Es fing langsam an weh zu tun, weil Michael vorne ordentlich aufs Gas drückte. Was mir aber sehr geholfen hatte waren die Anfeuerung von Nick und Jens, die am Absperrgitter standen. Ich hörte die Beiden Jede Runde!
Erst mit: Jupp es geht um Platz drei! Nachdem wir Robert überholt hatten: Jupp es geht um Platz zwei! Später dann: Jupp das sieht gut aus! Das war gelogen! Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das noch gut aussehen sollte. Es war nämlich mittlerweile echt schmerzhaft! Ich schaute bei der nächsten Zieldurchfahrt auf die Runden Zahl. Es stand die 2 angeschlagen. Ich überlegte ganz kurz, ob ich rausnehmen soll und es das einfach war, weil es echt einfach nur noch wehtat! Dann kam mir ein Satz in den Kopf den mir mal ein erfahrener Rennfahrer sagte: Jupp, wenn es nicht mehr geht dann ist Charakter gefragt. Dann zeig Charakter und fahr einfach weiter. Wieder an Nick und Jens vorbei schrien sie: Juuuupppp es ist Podium drin! Hau rein! Die letzte Runde war angebrochen und wir waren immer noch zu Dritt. Der Sieger Dennis Gräf stand zu dem Zeitpunkt fest. Michael, der zu diesem Zeitpunkt gefühlt die letzten 100 Runden geführt hatte, Uwe, der an meinem Hinterrad hing und ich mussten also um Platz 2 und 3 kämpfen. Michael hatte Angst von hinten abgesprintet zu werden. Ich hatte ihm noch irgendwas zugerufen was heißen sollte: Du hast so viel geführt ich werde dich nicht überholen. Ich weiß aber nicht ob erst gehört hatte. Also zog er am letzten Anstieg nochmal richtig an. Ich versuchte sein Hinterrad zu halten und drehte mich kurz um und sah, dass Uwe nicht mehr unser Tempo mitgehen konnte.
Juhuuu mein erstes Podium ist geschafft! Und das in meinem ersten Rundkursrennen. Überglücklich fuhr ich über die Ziellinie und wurde von Nick und Jens jubelnd empfangen. Ohne ihre anpeitschende Rufe wäre es bestimmt nicht so ausgegangen! Danke für den Support!
Ben und Daniel fuhren im Hauptfeld über die Ziellinie und belegten einen guten 10 und 15 Platz. Zum Glück war Papa Nick da, der mich als Podiumgreenhorn erstmal einweisen musste. Jung, zieh den Helm aus, Brille hoch etc. Haberich stand die zweite Woche in Folge auf dem Podium! Eine super Mannschaftsleistung!
Wir danken für die Bilder von Christiansiedler.de
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