Dorstener Radsportfestival – Rennbericht von Jens

Dorstener Radsportfestival – Rennbericht von Jens

Wie ein Dampfhammer bohrt sich die Nadel ins Fleisch. „Mich bitte nicht filmen!“, sagt der Arzt. Ich schwenke mit der Kamera von seinem Gesicht auf die klaffenden Wunden am Bein. Wie riesige Krater sehen sie aus, wie zwei Vulkane, die kurz vor dem Ausbruch stehen. Das Blut blubbert heraus. Unaufhörlich wuchtet der Arzt den Dampfhammer in die weit offenen Krater. Und dieser Mann, dieser Hulk, er zuckt nicht, er weint nicht. Der Mann mit den Eiern aus Stahl, der Mann, bei dem man das Gefühl hat, seine Wunden heilten von selbst, wie bei Superhelden. Der Mann aus Kryptonit, der keine Schmerzen spürt.

Und ich darf das Schauspiel filmen. Ich darf dabei sein, bei der Transformation eines Superhelden. „Nimm das auf“, sagte er „ich will das meinen Kindern zeigen“. Was für ein Satz! Und wenn jemand wie er das sagt, tust du es einfach. Und sei es noch so skurril für dich. Es übersteigt einfach die Denkfähigkeit eines Normalsterblichen. Und plötzlich sagt er diesen Satz, der wie in Beton gemeißelt da steht. Er sagt, „Ich möchte nochmal betonen: das alles OHNE Betäubung.“


Mein Teamkollege Daniel Gottwald und ich sind im Dorstener Krankenhaus. Zwei kleine Cuts am Schienbein müssen genäht werden.
Ich hab beim Jedermann-Rennen zwei Wellen gefahren und dann lag er da. Aber von vorn.

Im um die 30 Mann starken Fahrerfeld gehörten wir von Anfang an zu den Aktiven. Aber es war jetzt keine taktische Meisterleistung. Wir haben viel Benzin verschleudert, in dem wir immer wieder Führungsarbeit geleistet haben, wir sämtliche Attacken mitgegangen sind und wir selbst etliche Ausreißversuche gestartet haben. Aber teils viel zu früh im Rennen.
Die entscheidenden Attacke haben wir dann verpennt. Am Ende waren drei vorne weg.
Und nun zurück zur Superhelden-Geschichte von oben. Kurz vor Ende des Rennens wollte ich nicht mehr führen. Ich nahm Tempo raus und fuhr ne Welle nach ganz links, dann nach ganz rechts, aber das gesamte Feld bleibt im Gänsemarsch hinter mir. Und wie es so ist, es wurde eng, leider ausgerechnet für Daniel sehr eng. Einer vor ihm stürzt. Er im doppelten Rittberger drüber. Zum Glück waren es nur Schürfwunden und die 2 Cuts am Bein, die dann eben genäht werden mussten. OHNE Betäubung, weil die eh wieder rausläuft, sagte der Arzt.
Ich konnte im Rennen am Ende den 6. Platz holen und den 2. Platz bei der Kreismeisterschaft in meiner AK.


Und in der C-Klasse ging’s dann weiter mit dem nächsten Haberich-Bruchpiloten. Pünktlich zum Start kam der Regen und dann donnerte und krachte es. Aber leider im Feld. Chris Herbers landete im Heuballen. Das Rennen war für ihn nach der ersten Runde gelaufen. Gute Besserung, Jungs!!

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