Die haberich cycling crew in Leipzig, oder: Im Osten nichts Neues – Ein Bericht in 3 Teilen!

Die haberich cycling crew in Leipzig, oder: Im Osten nichts Neues – Ein Bericht in 3 Teilen!

Teil 1 (Jörg): Die hcc – ein Team das zusammen hält!

Beginnen wir den Bericht doch einmal vom Ende mit einem wunderbaren Sieg. Carmen hat es einmal wieder rausgerissen: Mit Ihrem 1. Platz bei den Damen und in ihrer Altersklasse konnte sie glänzen und hat den Rest der haberich cycling crew ein wenig wach gerüttelt: Und das auch noch an Ihrem Geburtstag! Happy Birthday Carmen, das war eine super Leistung und Dein persönliche schönstes Geburtstagsgeschenk! Und hier könnte der Bericht eigentlich schon enden.

Denn neben einem „knapp verpasst ist auch daneben“ ist ein 4. Platz in der AK für Evi dann immer ärgerlich. Aber vielleicht ist es ja auch nicht immer die Leistung die zählt, sondern auch das tolle Wochenende mit einer geilen Crew. Angefangen mit dem gemeinsamen Abendessen, bei dem heftig über Renntaktiken und die neue Ausrichtung der Crew für 2019 diskutiert wurde. Hierzu bald mehr. Der ein oder andere Kasten Bier, der sich in verschiedene Quartiere geschlichen hatte, aber auch neue Erfahrungen bei „Übernachtungsmöglichkeiten“ für Jupp, Tobi und Andy: Alles möglich in Leipzig! 😉

 

Dann am nächsten Tag gleich ZWEI Geburtstagskinder: Carmen wie erwähnt und Rene, das Rückgrat der Crew, hatte Geburtstag und war trotz verletzter Hand und weiter Anreise zur Crew gestoßen. Warum? Weil Teamgeist eben entscheidend ist. Und damit schon zur Startaufstellung. 35 Minuten zu früh stand ich im Block. Erste Reihe. Das war meine gesetzte Aufgabe: Leistung war gerade „so la la“, also konnte ich durch das „Plätze freihalten“ wenigstens meinen Teil dazu beitragen. Und so stand dann auch 10 min vor Start die versammelte Crew in den vordersten Reihen. Wie es der Zufall gab, war Carmen am Rande und wir konnten ihr noch gleich ein Geburtstagsständchen singen: Unterstützt vom Veranstalter sicherlich auch was ganz besonderes (und verdammt PEINLICHES für Carmen… 😉 ).

Dann ging es 5-4-3-2-1 Los.


Meine Beine waren von der Warterei nicht unbedingt besser als sonst und schon nach der ersten links-rechts Kombi hatte ich das Gefühl abzuplatzen: Die Taktik war, dass Andy mit seinem Wumms möglichst viel Strecke bis See gut macht und die Crew vorne hält. Und er zog eben in den ersten Metern schon so an, dass ich fliegen gehen wollte….

Dann wieder gefangen ging es Richtung See. Mit der Schlüsselstelle ziemlich nah am See, als die breiten Straßen verlassen wurden und man durch eine Schikane auf den Radweg gelangte. Hier auch mein Verhängnis: Zu weit hinten wurde das recht kompakte Feld zu einer längeren Kette und irgendwo muss jemand reißen gelassen haben. Normal sagt mir mein gutes Gespür, wo das ist und ich kann mich noch retten, aber das hatte mich im Stich gelassen: So bildete sich eine „Gruppe 2“, die um den Anschluss kämpfte. Das Feld in 100m Sichtweite kämpften wir um den Anschluss. Leider mit zu wenig Führungsarbeit der Jungs im Feld und so kamen wir nur auf 30m ran. Mehr aber eben nicht. Also abgeplatzt. Vor mir die Diakonie mit SPD-Pedalen und einem Kurvenstil der seines gleichen suchte (wenigstens fuhr Gott mit!) und hinter mir 20 Mann, die schon jetzt keine Lust zu führen hatten.

Ein wenig konnte ich mich ja beruhigen, da ich wusste, dass 5 Mann vorne drin sind, also war es wertvoll, dieses Feld NICHT nach vorne zu fahren. Also selber ein wenig Spaß gehabt: Kurze Sprints eingebaut und am Ende 1 km Führungsarbeit auf der Geraden. Zwischendurch geplaudert und die Frage gestellt bekommen: „Wann kommt eigentlich die nächste Verpflegung, bei dieser „RTF“? Habe meine Stempelkarte vergessen!“ Musste grinsen, denn ab und zu war das Tempo wirklich nicht sehr hoch. Im Zielbereich mich schön rausgehalten und als einer der letzten der Gruppe ins Ziel gesprintet. Vorbei. Schön war`s!

Aber eben nicht für jeden. So als Beispiele: Jupp war eingeklemmt im Zielsprint und hatte sich mehr erhofft. Auch der Rest der Crew wäre gerne ein „Stück weiter vorne“ gewesen. Einzig alleine André zeigte durch eine offensivere Fahrweise eine gute Steigerung und war weiter vorne zu finden, als er es sonst vielleicht war: Super!

Und nicht zu vergessen die starken Jungs aus dem „Osten“: Team Rad Mitte aus Magdeburg und Lucky Bike aus Delitzsch waren die Lokalmatadore und ließen nichts anbrennen: Glückwunsch von uns! Für die ersten beiden Plätze der Teamwertung! Was vorne ab Kilometer 15 so passierte (ab dem Zeitpunkt, wo ich weg war) gibt’s hier:

 

Teil 2 (Daniel): Rennen fahren und Erfahrung sammeln!

Ok, ab Km 15 also. Ne, ab Start aus meiner Sicht 😉
Wie beschrieben waren wir vom Start weg vorne. Andy K. drückte die ersten Km schön durch. Sebastian, wie Mirko, Chris und Andy D. bis Donnerstag noch bei der Tour de Kärnten am Start hatte wohl immer noch nicht genug und hielt das Tempo bis zum See konstant über der 45Km/h Marke.


Sebastian, Tom, Jupp, Tobi, Andy K. und Ich immer vorne mit drin. Einfahrt See waren wir sehr gut positioniert. Unser Plan an dieser Schlüsselstelle präsent zu sein war somit aufgegangen. Auch am See waren es die bereits genannten „Arbeitspferdchen“ die das Feld zusammen hielten. Vereinzelte Ausreißversuche wurde meist schnell gestellt.
Dann ging´s vom See weg über die Dörfer und viele hatten wohl die Hoffnung hier in einer Gruppe weg zu kommen. Mal Münsterland, mal Radroo aber auch Sebastian oder Tom versuchten sich kurzzeitig in Fluchtgruppen. Da es aber ungewöhnlich windstill und eine Selektion über „Kante“ nicht erfolgte, war das Feld so stark und ließ nichts zu. Mit über 43Km/h wohl am Ende auch eines der schnellsten Rennen die Leipzig auf der Kurzdistanz je gesehen hat.

Zurück am See wurde es im Feld erwartungsgemäß hektisch, ging es doch auf die letzte vermeintlich Schlüsselstelle des Tage zu. Mit gut 80 Fahrern in einem lang gezogen Feld wartete der „Aussichtspunkt Strömthaler See“ auf uns. 200m bei 9% …na und? Problem nur wenn alle gelichzeitig drüber wollen. Und so kam es, dass der eine rechts neben der Spur landete, der an der das dicke Blatt dann doch nicht drücken konnte…..Ergebnis: ….Stau auf der A7 Richtung Leipzig ;-). Ich selber fuhr an ca. Pos. 30 hinein, kam einiger-maßen durch und musste ANSCHLAG fahren um die Lücke zur Spitze zu schließen (Danke Patrick Hannart der Moskovskaya Cycling Crew für die letzten 10m der Lücke!).

Der Anstieg hatte nochmals das Spitzenfeld auf 50 Fahrer reduziert. Mit 5 Fahrern waren wir noch dabei. Es sah gut aus. Ein Zug zu organisieren, dazu fehlte mir im Finale sowohl die Übersicht als auch die Power. Die letzten 10 Km zurück durch die Stadt 45,50,53 km/h zeigte das Powercontroll. Dann BMW Autohändler links Kurve, runter zur rechts/links Kombination, letzte Rechtskurve und 200m Sprint.
Aus dem Sattel, in den Sattel drücken………FIN.

Teamwertung mit ein paar „Plätzen“ am Podium vorbei – Gesamt 5te. Viel geführt. Kontrolliert. Aber im Sprint zu weit hinten….. Wieder was dazu gelernt.
Mund abwischen und weiterfahren: Einige der hcc stehen dann bereits am Mittwoch bei der VIVA west Tour in Gelsenkirchen wieder am Start.

 

Teil 3 (Carmen): Erfolg gibt’s auch – auf der langen Strecke (100km)!

Für mich hieß es um 9:30 Uhr Startschuss und mit Knallgas Richtung See, um dort dann 2 Runden zu absolvieren.
Nach ca. 8 gefahrenen Kilometern kam es auf gerader Strecke zu einem Massensturz, der das Feld teilte. Leider war ich in der 2. Gruppe. Ab da ging es für mich dann mit der Verfolgergruppe weiter. Die Gruppe wurde zunehmend kleiner und von den Frauen konnten nur Franziska Banzer (die spätere Zweitplatzierte) und ich das immer noch sehr hohe Tempo mithalten. Ab Mitte der ersten Runde wurde es etwas ruhiger und das Feld ließ sich gut fahren. Auf den Starkregen in Runde 2, der die Geschwindigkeit nochmals drosselte, hätte ich allerdings gerne verzichtet. Die letzten Kilometer zurück nach Leipzig waren dann zum Glück wieder trocken und ich konnte mich im Zielsprint gegen Franziska durchsetzen. Ein perfektes Rennen und ein toller Geburtstag!

Kurz und knapp. Rennen fahren und gewinnen! 😉

 

 

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