Das letzte Wochenende galt ganz der Landesverbandsmeisterschaft. Somit setzte ich auch dieses Jahr wieder meinen Fokus auf das Einzelzeitfahren. Denn dieses Jahr hatte ich das Podium fest im Visier, nachdem ich es letztes Jahr mit Platz 5 leider knapp verfehlt hatte. Mit Jonny Netter (eine Rakete auf der Zeitmaschine) hatte ich für die Vorbereitung den perfekten Trainingspartner. Wobei ich mich nach den Trainingseinheiten aufgrund des starken Pollenflugs alles andere als wohl fühlte. Nichts desto trotz begab ich mich am Samstag optimistisch und motiviert an die Rennstrecke.
Nach Abholen der Startunterlagen und da ein Hallo, dort ein kleines Schwätzchen, ging es auf die Rolle zum Einfahren. 15 Minuten vor meinem Wettkampf ging es an den Start. Viele jammerten über den extremen Wind. `Wind, da war doch was!`, dachte ich mir. Vielleicht doch ein guter Helfer für mich, da alle immer sagen „Wind, das kann er“. Gleich die ersten Meter nach dem Start wusste ich, was die anderen mit Wind meinten, also Watt beobachten und ab geht’s. Heute befolgte ich einmal Bettys Rat und strengte mich mal von Anfang an so richtig an, damit ich nicht wieder viel zu viele Körner mit ins Ziel bringe. Auf der Strecke überholte ich nach ca. 2/3 der Strecke meinen Vordermann, den ich als Zwischenziel anvisiert hatte. Im Ziel angekommen, konnte ich mein Ergebnis mit einer Zeit von 13 min 40 sec. Noch nicht einschätzen. Als es dann letztendlich aber doch zu einem Podiumsplatz reichte, und es dann sogar zum Vizemeister in meiner AK in Niedersachsen wurde, war ich doch zufrieden mit meiner Leistung.
Am nächsten Morgen stand dann das Straßenrennen in Remlingen an. Der Kurs ist bekannt, denn dort wurden früher schon Rennen ausgetragen. Bekannt auch unter „Radrennen in Asse“.
Der Kurs gehört zu den schweren in NDS, da er gleich nach dem Start mit einem 5-8 %-Anstieg beginnt. Nach einer rasanten Abfahrt geht es im nächsten Ort, nach einer scharfen Rechtskurve, gleich in einen knapp 1,5 km langen Anstieg mit über 10 %. Oben angekommen, erwartet die Fahrer schon eine krasse Windkante, bevor es sehr wellig wieder ins Ziel geht. Start war am Sonntagmorgen um 10.00 Uhr, nachdem es kurz vor dem Start noch die Hiobsbotschaft gab, Master 2 und 3 starten gemeinsam. Ja toll, das kann ja nur krass werden, und so war es dann auch.
Am Start waren wieder einige Vereine mit 4-5 Fahrern am Start, die natürlich für ihre Kollegen Geschenke servieren sollten. Da ich ja mal wieder als Einziger unseres Vereins startete, musste ich jede Attacke mitgehen, was mir als „Berg-Floh“ 😉 super reinläuft. So kam es dann in der 3 Runde, dass am Berg ein Loch aufging, der Vordermann vor mir eine Lücke riss und ein anderer Fahrer mich ausbremste. Und jeweils ein Fahrer der anderen Teams vorne. Nun versuchte ich, das Verfolgerfeld zu animieren, etwas an der Führungsarbeit zu leisten, dies kam aber nicht wirklich gut bei den anderen Fahrern an. Erst kurz vor dem Ziel sprinteten die „Ich-kann-nicht-mehr-Typen“ an mir vorbei, und ich wurde nur noch 9. anstatt 5. Aber so ist halt Radrennen. Mund abputzen, und weiter geht es. Ein Podium am Wochenende reicht ja, und dem Motto „Pokale, Pokale, Pokale“ wurde wieder Genüge getan.
Marc Loew