Münster sollte eigentlich das Ende meiner Straßensaison sein. Doch dann kam Daniel mit seinem gewonnenen Start for free bei der 8. Rügen Challenge und er fragte mich ob ich nicht Lust hätte mit auf den Trip in den Norden zu kommen. Da die Rügen-Challenge schon lange auf meiner To-Do-Liste stand und ich an meinem letzten Urlaubswochenende noch Freiraum im Terminkalender hatte verschob ich mein Saisonende auf den 15. Oktober.
Morgens um 11 Uhr in Sellin sah man an der Größe der Startblöcke, dass viele schon das Saisonende eingeleitet hatten. Gut 300 Fahrer, aufgeteilt auf Lang-und Kurzstrecke sammelten sich auf der Promenade. Daniel musste leider krankheitsbedingt die früher Heimreise nach Köln antreten, aber er setzte mich wie es für einen Teamkameraden gehört an der Startlinie ab. Der neutralisierte Start sollte einen km dauern. Okay also wie immer dachte ich. 999 m große Welle auflegen und erstmal voll Power geben Doch am Kilometer 0 wurde das Feld noch mal 3 Minuten angehalten um dann den offiziellen Start durchzuführen.
Okay ich ging mir noch mal die Anweisung von Daniel gedanklich durch „René, nicht so oft vorne fahren“ macht ich auch nicht….. Zumindestens die ersten 5 km nicht, danach kam mein altes ich wieder zum Vorschein. Ich versuchte in Flucht-Gruppen zu kommen oder eine solche zu bilden. Ich merkte, dass mir die kleinen Hügel sehr lagen und ich das Feld unter Druck setzen konnte. Leider bildete sich keine ausreichend starke Fluchtgruppe, die sich vom Feld hätte absetzen könnten. In Putbus, im sogenannten Grünentunnel, mußt ich leider zwei Fahrern das „RENE ÖHHH!!!“ geben. Die Insider unter euch wissen was das für die zwei Fahrer bedeutet hat. Kurze Tachokontrolle, Oh Daniel hatte was von 200 Höhenmetern erzählt, mein Tacho sagte mir 198 wären schon geschafft! Also noch mal ein Versuch einer Fluchtgruppe. 53/11 auflegen und los geht’s!
Aber Moment mal wir fahren doch den gleichen Weg zurück dachte ich mir so, okay da kommen doch noch einpaar kleine Giftzwerge. Somit schön noch einmal rausgenommen und Kräfte gespart, denn die Zielgerade in Sellin sind 500 m feinstes Pflaster und das bei 3-5% schön ansteigend. Ab Kilometer 44 versuchte ich mich unter den ersten 20 Fahrern des Feldes zu platzieren um für den 500 m Bergsprint eine gute Position zu haben. Leider gelang mir das nicht ganz und konnte im Sprint zwar der Spitze auf der Zielgeraden immer näher auf den Pelz rücken, letztendlich war der Abstand unten im Anstieg aber bereits zu groß. Die viertbeste Zeit Overall in diesem Segment zeigt was ggf. Möglich gewesen wäre. Wäre, wäre Fahrradkette. Nächstes Jahr klappt es bestimmt.