Haberich meets Alpecin bei der Tour Transalp 2017 (Torsten Schütte & Rene Käker)

Haberich meets Alpecin bei der Tour Transalp 2017 (Torsten Schütte & Rene Käker)

Die Idee ist bereits im Sommer 2016 entstanden, dass wir im kommenden Jahr gemeinsam die Tour Transalp fahren. Gesagt getan! Bereits im Oktober konnte man sich für die Anmeldung im Januar registrieren. Gefühlt waren wir vielleicht mit eines der ersten Teams die sich angemeldet hatten.
Die Tour Transalp 2017 war insgesamt ausgeschrieben mit einer Strecke von 867km, 18233 Höhenmeter und 19 Pässen. 7 Etappen sollten es werden auf der Nord-Südachse mit Start in Sonthofen im Allgäu und Ziel in Arco am Gardasee.
Abreise war bereits am Freitag, damit wir uns am Samstag in aller Ruhe auf die vor uns liegenden Tage vorbereiten konnten. Den Samstag nutzten wir für die Abholung der Startunterlagen, einer kleinen Ausfahrt Richtung Alpsee und für den finalen Materialcheck, bevor es dann am Sonntag losgehen sollte. Die Wetteraussichten für Sonntag waren allerdings ernüchternd, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.
Und dann ging es endlich los…. Team Haberich Alpecin mit den Startnummern 76A & 76B

 

Etappe 1 (25.06.2017)| Sonthofen – Imst
Ellegghöhe (1.100 hm) Oberjoch (1.136 hm) Gaichtpass (1.093 hm) Hahntennjoch (1.894 hm)

Unser Wecker klingelte um 6 Uhr, wie an allen kommenden Tagen auch. Ein Blick aus dem Fenster machte uns gleich deutlich, dass heute nichts an uns trocken bleiben sollte. Es wurde so ziemlich alles angezogen, was es an wasserdichter/abweisender Funktionskleidung gab und dann ging es ab zum Start. Wir fuhren gut 3 Stunden im Dauerregen durchs „wunderschöne“ Allgäu. Landschaftlich war da leider wenig zu genießen. Der Regen hörte erst auf, als es Richtung Hahntennjoch ging. Die Abfahrt nicht im Regen fahren zu müssen war gut, da es doch recht kurvig zuging. Am Ende landeten wir auf Platz 35 in unserer AK. Auf den letzten 100 Metern vor der Zielankunft holte ich mir dann allerdings noch einen Platten und rollte auf der Felge durchs Ziel. Die hilfsbereiten Kollegen von Schwalbe auf der EXPO waren dann so nett und haben mir direkt eine neue Decke + Schlauch aufgezogen. Auf mein freundliches Fragen was sie dann dafür bekommen würden, hieß es: nur 50 EUR. Ich dachte erst ich hatte mich verhört, aber es war deren purer Ernst. Das grenzt schon fast an Wucher, dachte ich mir und bezahlte den Fuffi. Das Wetter besserte sich gegen Nachmittag, so dass wir am Abend sogar mit kurzen Klamotten die gut 3,5 km zwischen unserer Unterkunft in Tarrenz und der Pastaparty im Imst zu Fuß erledigen konnten.

 

Etappe 2 (26.06.2017)| Imst – Naturns
Timmelsjoch (2.474 hm)

Heute war Petrus auf unserer Seite! Blauer Himmel und Sonnenschein versprachen einen tollen Tag. Mit der ersten Gruppe rollten wir die ersten 50km bis nach Sölden. Hier trennte sich das Feld auf und alle fuhren ihr eigenes Tempo Richtung Timmelsjoch bevor es in die schnelle Abfahrt Richtung Südtirol ging. Bei Kilometer 5 auf der Abfahrt platzte mir zum Glück auf gerader Strecke der Schlauch im Vorderrad. Vielleicht hätte ich den Race Light Schlauch vor der Transalp doch lieber tauschen sollen. Ist ja nochmal „jut gegange“. Ich konnte gerade noch sicher anhalten und mich an die Seite stellen, um andere Fahrer vorbeizulassen. Rene war bereits ein paar Kurven weiter unten hatte aber bemerkt, dass ich einen Panne hatte, so dass er wieder zu mir hochfuhr. Wir mussten nur wenige Minuten warten bis der Mechaniker von Easton mich mit einem neuen Vorderrad versorgte und es weitergehen konnte. Unten angekommen hängte sich das Leaderteam der Frauen an unser Hinterrad. Die restlichen Kilometer zogen sich durch kleine schmale Wege in den Weinbergen bevor es dann flach am Fluss entlang Richtung Naturns ging. Nach fast 5 Stunden fuhren wir auf Platz 46 ins Ziel. In Naturns wie auch an allen Standorten auch wurden wir im Ziel bestens versorgt. Es gab Kuchen, belegte Vinschgauer, Obst und Getränke, warmes Essen von Jentschura und Smoothies. Wer wollte konnte ich massieren lassen. Es blieben damit fast keine Wünsche offen. Doch ein Wunsch blieb uns leider unerfüllt. Unsere Unterkunft befand sich in Meran, so dass wir noch gut 15km wieder zurückfahren mussten. Damit hatte sich zumindest für uns auch die Pastaparty am Abend erledigt. Die Standardportion Nudeln gegen eine leckere Pizza einzutauschen viel uns allerdings nicht schwer.

Etappe 3 (27.06.2017)| Naturns – Bormio
Vinschgauer Höhenstrasse (1.580 hm) Stilfser Joch (2.757 hm)

Heute starteten wir wieder im leichten Regen und stiegen vom Start ab gleich auf die Vinschgauer Höhenstrasse. Zusätzliches Nass bekamen wir von den ganzen Sprengern der Obstplantagen ab. Wir waren damit also wieder komplett durch. Die milden Temperaturen und der Aufstieg zum Stilfser Joch sorgten für genügend Wärme. Die Abfahrt nach Bormio war dann allerdings trotzdem eine Herausforderung. Regen, Nebel, einstellige Temperaturen sind eine schlechte Kombination für eine lange Abfahrt. Erst auf den letzten Kilometern der Abfahrt zog wieder etwas Wärme in den Körper ein. Am Ende war es Platz 50.
Etappe 4 (28.06.2017)| Bormio – Livigno
Umbrailpass (2.503 hm) Ofenpass (2.149 hm) Berninapass (2.329 hm) Forcola di Livigno (2.315 hm)
Die Etappe 4 wurde eine kleine Premiere für mich, denn ich bin bislang noch nie im Gewitter gestartet. Also heute gab es zum gewöhnlichen Dauerregen auch noch Blitz und Donner, sowie stetig fallende Temperaturen von Kilometer zu Kilometer dazu zum Aufstieg zum Umbrailpass. Gut 500 Meter vorm Gipfel kamen uns dann die ersten Fahrer entgegen und sprachen von einem Rennabbruch. Zuerst konnten wir das gar nicht glauben, aber als immer mehr Fahrer abwinkten schien dies tatsächlich zu stimmen. Rene drehte bereits vor dem Gipfel um und fuhr ab. Ich bin dann noch die restlichen Meter bis ganz oben gefahren. Hier standen bereits Krankenwagen und verteilten Rettungsdecken. Ich stopfte mir auch eine Rettungsdecke unter die Regenjacke und machte mich im immer stärker werdenden Regen auf den Weg nach unten zurück nach Bormio. Die Abfahrt wurde leider zu einer echten Tortour. Neben Regen, Wolken die im Berg hingen, einstellige Temperaturen machte auch mein Vorderrad beim Bremsen arge Probleme. Es stotterte ununterbrochen beim Bremsen, so dass ich kaum vernünftig abfahren konnte. Glücklicherweise konnte ich irgendwann den Schwalbeservice in einer Kurve stehen sehen und noch rechtzeitig auffahren, die dann schnell mein Vorderrad tauschten. Die restlichen Kilometer bis unten waren verdammt bitterkalt. Angekommen in Bormio hat man uns in einem großen Zelt mit warmen Getränken, Essen und heißer Luft versorgt. Erst als wieder ein paar Gedanken aufgetaut waren, fragt man sich allen Ernstes, wozu dieser Sport fähig ist. Mit normalem Menschenverstand warum ich mir das alles antue konnte ich die letzten Tage zumindestens wenig erklären. Leider gab es vom Organisationsteam heute keine offiziellen Informationen zum Rennabbruch noch zum weiteren Verlauf. Inoffiziell hieß es übrigens, dass die Schweizer Behörden das Rennen abgebrochen haben und nicht das Transalp Orgateam. Am Ende wurden alle Teilnehmer mit Bussen nach Livigno transportiert. Ich hatte das Glück über Freunde vom Alpecin Team im Privatfahrzeug nach Livigno zu kommen.

Etappe 4 (28.06.2017)| Bormio – Livigno

Umbrailpass (2.503 hm) Ofenpass (2.149 hm) Berninapass (2.329 hm) Forcola di Livigno (2.315 hm)

Die Etappe 4 wurde eine kleine Premiere für mich, denn ich bin bislang noch nie im Gewitter gestartet. Also heute gab es zum gewöhnlichen Dauerregen auch noch Blitz und Donner, sowie stetig fallende Temperaturen von Kilometer zu Kilometer dazu zum Aufstieg zum Umbrailpass. Gut 500 Meter vorm Gipfel kamen uns dann die ersten Fahrer entgegen und sprachen von einem Rennabbruch. Zuerst konnten wir das gar nicht glauben, aber als immer mehr Fahrer abwinkten schien dies tatsächlich zu stimmen. Rene drehte bereits vor dem Gipfel um und fuhr ab. Ich bin dann noch die restlichen Meter bis ganz oben gefahren. Hier standen bereits Krankenwagen und verteilten Rettungsdecken. Ich stopfte mir auch eine Rettungsdecke unter die Regenjacke und machte mich im immer stärker werdenden Regen auf den Weg nach unten zurück nach Bormio. Die Abfahrt wurde leider zu einer echten Tortour. Neben Regen, Wolken die im Berg hingen, einstellige Temperaturen machte auch mein Vorderrad beim Bremsen arge Probleme. Es stotterte ununterbrochen beim Bremsen, so dass ich kaum vernünftig abfahren konnte. Glücklicherweise konnte ich irgendwann den Schwalbeservice in einer Kurve stehen sehen und noch rechtzeitig auffahren, die dann schnell mein Vorderrad tauschten. Die restlichen Kilometer bis unten waren verdammt bitterkalt. Angekommen in Bormio hat man uns in einem großen Zelt mit warmen Getränken, Essen und heißer Luft versorgt. Erst als wieder ein paar Gedanken aufgetaut waren, fragt man sich allen Ernstes, wozu dieser Sport fähig ist. Mit normalem Menschenverstand warum ich mir das alles antue konnte ich die letzten Tage zumindestens wenig erklären. Leider gab es vom Organisationsteam heute keine offiziellen Informationen zum Rennabbruch noch zum weiteren Verlauf. Inoffiziell hieß es übrigens, dass die Schweizer Behörden das Rennen abgebrochen haben und nicht das Transalp Orgateam. Am Ende wurden alle Teilnehmer mit Bussen nach Livigno transportiert. Ich hatte das Glück über Freunde vom Alpecin Team im Privatfahrzeug nach Livigno zu kommen.

 

Etappe 5 (29.06.2017)| Livigno – Aprica
Passo d’Eira (2.211 hm) Passo Foscagno (2.291 hm) Passo Mortirolo (1.852 hm)

Die Etappe wurde abgesagt. Teilnehmer & Räder wurden direkt nach Aprica transportiert. Auf dem Stilfserjoch hatte es inzwischen Neuschnee gegeben.

Etappe 6 (30.06.2017)| Aprica – Pieve di Ledro
Passo Croce Domini (1.892 hm) Passo Ampola (747 hm)

Am Start morgens war das Wetter durchwachsen. Einstellige Temperaturen und die Vorhersagen sagten uns etwas Regen voraus. Bereits bei der Auffahrt zum Croce Domini fing es an zu regnen. Der Regen verwandelte sich auf den letzten 4 km zu Hagel. Wir blieben aber auch wirklich von nichts verschont. Rene und ich hatten uns auf der Auffahrt getrennt. Oben angekommen wartete ich auf Rene. Dort stand ich einige Minuten und hatte leider nicht bemerkt, dass er zwischenzeitlich an mir bereits vorbeigefahren ist. Auf der Abfahrt haben wir uns dann glücklicherweise wieder gefunden. Wieder einmal wurde es verdammt kalt auf der Abfahrt und die Wärme zog erst wieder unten im Tal in den Körper ein, als etwas Druck auf die Pedale kam. Ab jetzt wurde das Wetter auch stetig besser und wir kamen im Sonnerschein in Pieve di Ledro an. Tagesergebnis war Platz 40.

Etappe 7 (01.07.2017)| Aprica – Pieve di Ledro
Passo Ampola, Boniprati, Passo Duron, Passo del Ballino

Letzter Tag, letzte Etappe und die Transalp wollte sich wettermäßig freundlich verabschieden. Aufgrund von Straßenbauarbeiten wurde die Strecke etwas angepasst. Da uns der Passo di Mortirolo ja leider verwehrt wurde hat man uns hier eine kleine giftige Alternative eingebaut mit zweistelligen Steigungsprozenten über gut 2-3 km. Diesen Anstieg überwunden ging es über eine kurvige Abfahrt mitten durch den Wald. Ein schlechte Ausschilderung und ein Gitterrost sollten wohl die Schlüsselstelle für viele am heutigen Tag werden. Uns erwischte es im Gitterrost auch. Rene platzte der Reifen. Während der 5 minütigen Pannenpause hatten mindestens 5 weitere Fahrer Pech mit Reifenpannen und Stürzen. Auf den letzten Kilometern wurden wir dann noch mit einer traumhaften Abfahrt Richtung Arco belohnt. Der ständige Blick auf den Gardasee, den Marshall auf seinem Moped als Führungsfahrzeug liessen noch einmal Gänsehaut aufkommen. Angekommen im Ziel wurden wir mit ordentlich Prosecco vom Alpecin Supportteam und Jubel empfangen. Heute wurde es Platz 50 und in der Gesamtwertung sind wir am Ende auf Platz 36 gelandet.

 

Fazit
Ein tolles Event mit einer gelungenen Organisation, bis auf die abgebrochene und abgesagte Etappe. Hier hätte man definitiv besser kommunizieren können. Über Host Events würde ich nicht wieder die Unterkünfte buchen lassen, sondern es beim nächsten Mal lieber selbst organisieren. Zum Wetter gibt es nicht viel zu sagen. Das war halt richtig sch…, aber das kann man leider nicht beeinflussen und gehört zum Sport dazu. Es war definitiv nicht meine letzte Transalp und ob ich schon im nächsten Jahr wieder komme? Ja vielleicht. 😉

 

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