MTB-Rennen in Wiesbaden – eine Zeitreise…

MTB-Rennen in Wiesbaden – eine Zeitreise…

MTB-Rennen in Wiesbaden – eine Zeitreise…

Es fing alles mit einem kühnen Plan an: 5:28h aufstehen, mit dem Zug nach Wiesbaden, dort abgeholt werden, dann nachmelden auf dem Hausberg „Platte“ und um 9:45h geleckt am Start stehen und die ersten Attacken fahren….

Aber von vorne: „Super, dass Du mir Dein Rad leihst, da der ICE keine Räder mitnimmt und vergiss nicht, die Pedalen Abzumachen, das kann schwer sein! Weil ich doch kein Crank Bro. Pedal, sondern SPD habe….!“ Waren Inhalte der Mehreren Telefonate mit meinem Bruder Ralf, damit die Logistik steht. Ging also selber daran meine SPD zu lösen, doch musste ich feststellen, dass MEINE nicht mehr abgingen…! Was nun? Die Technik schien an meinem Zeitgeist hängen geblieben zu sein und davon war auch das Pedal betroffen… also ganz einfach: Mit meinen Look Rennrad-Pedalen fahren… und das sollte nicht der einzige Punkt sein, an dem der Zeitgeist mich überholt hatte: Nachdem mein Bruder mich also abgeholt hatte und wir auf der Platte angekommen waren, sah ich zum ersten Mal mein MTB: Vor vielen Jahren mal aktiv MTB gefahren, konnte ich sofort mit den richtigen Fragen glänzen: „Hast Du vorne 2 oder 3 Kettenblätter?“ fragte ich….

Die Antwort: „Eins! Wie fast alle hier…“. „Ahh“ dachte ich, hatte sich doch was getan in den letzten 20 Jahren… und auch die Inverse Schaltung war neu, so wie überhaupt das ganze Rad auf dem ich noch nie gesessen hatte… Sattel kurz nach vorne Geschoben und zum ersten Mal auf einem 29er gesessen… ne ne ne, neumodisches Zeugs hier! Ralf hatte extra mir das Vollgefederte gegeben, da es 3,5 Kilo mehr wog, die bei mir ja auch kaum ins Gewicht fallen würden…. Auch der Reifendruck hatte sich geändert: Früher bei 1,5 Zoll Reifen mit 5 Bar waren es heute 2,5 Zoll mit 1,9 Bar….

Und aus einem 45cm Lenker wurde ein 68cm Lenker: Ich saß auf dem Ding wie auf einem Traktor….!

Erste Probefahrt auf dem Parkplatz war super: Ernüchternd jedoch: Man muss weiterhin treten, dafür rollen die 29er super…

Dann den Kollegen Sundermann getroffen: Der auch hier. Aus Köln! Wegen MTB??? Aber das lag wohl an dem Cup, zu dem dieses Rennen gehörte… zum Glück fuhr er eine längere Strecke…

Ein Blick in den Startbereich sagte mir aber, dass sich einiges getan hatte: Vor 20 Jahren gab es bei den Rennen nur 20 Mann die teils verrückt und individuell Spaß haben wollten. Hier wollte keiner Spaß haben. Hier wollten alle des riesigen Startfeldes von fast 130 Mann gewinnen. So viel ich selbst mit meinem Einteiler, den Look Pedalen und den Überschuhen nicht auf…. Sogar Lizenzfahrer gab es… dann eine kleine Proberunde: Kurz den ersten Teil der Strecke angesehen… fuck: Die erste Downhill Passage war schon ruppig… und schnell und eine getönte Brille im schattigen Wald auch nicht erste Wahl. Zum Glück hatte es vorher geregnet, so dass es schön matschig war: Na super!!

Dann Startaufstellung: Um uns herum lauter Renner. Nur der vor mir meinte auch einmal in gebrochenem Deutsch: „Hallo, wollen sie vor?“ Ich musste grübeln… beim GCC wollte immer jeder nach vorne und er wollte mich vorlassen??? Ich sah wohl zu schnell aus denn er fügte hinzu: „Ich will weiter hinten!“ Ok, dann eben ein Stück weiter vor… und Ralf meinte: „Der rechts von Dir, der ist U15 also UNTER 15 JAHREN!!!!!) und hat mich beim letzten Rennen abgezogen!“ Der Bursche war 1,40 groß und wog 25 Kilo und ich dachte nur: „Lass Dir Eier wachsen, wenn Du Dich von Kindern abziehen lässt, nicht mein Problem, aber ich nicht!“

Start!

Wie früher: Alle rasen mit Vollgas, als ob das Rennen nach 100 m zu Ende wäre…. Ich auch: Puls 156 komischerweise aber gehechelt, als hätte ich einen Asthma Anfall…!!

Downhillpassage.

Flott flott, aber mit Adrenalin geht es.. dann war der kleine Steppke auch noch neben mir am ersten Anstieg.

Aber nur kurz. Weil er dann vor mir war. Weit vor mir. Weg. Fuck, naja einfach weiter fahren… Kleine Verfolgungsjagd zu einem Team-Zweier-Gespann. Ich zu meinem Nebenmann: „Fahr ran!“ Er fuhr und ich im Windschatten. Er fuhr ran. Überholte und fuhr an das Zweierteam ran.

Ich nur: „Super gefahren“ und haben ihm Daumen hoch gezeigt. Er dachte ich wollte abklatschen, aber hey: „Best friends waren wir noch lange nicht du MTBler“, dachte ich… dann ging es immer hoch und hoch und runter und hoch und hoch und laaaaangggeee Steigungen. Die 27 km wollten nicht zu Ende gehen….. zwei Strecken wurden zusammengeführt und auf einmal hatte ich einen vor mir mit Socken in Regenbogenstreifen und dem Wort „Gay“… ahh dachte ich: Soll ich jetzt vor dem oder hinter dem fahren… egal… das waren wohl die „Verrückten“ von früher…

Dann noch mal hoch runter hoch runter hoch runter links rechts und rechts links…

Endlich Zieleinlauf. Ende.

Rad putzen. Sitzen. Cola. Fertig. Desch wah mei letschtes Renne!!

Platzierung? War mir wurschtegal…. Hauptsache nur 2 von den U15 – Fahrern waren vor mir…… buhäääääää….;-))

Danke Ralf für den Full Service und MaPa für den Support und die Cola im Ziel! ;-))

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